werden erzogen, nicht geboren.

Auf dem Bild sieht man unsere Maria im Sturzflug nach einem Ball.
Viele unsere Welpeninteressenten freuen sich genau darauf:
Einen aktiven Hund, mit dem man ohne Ende Bälle und Stöckchen werfen kann und
der bei guter Erziehung diese dann auch ganz vorbildlich apportiert.
Ein Toller z.B. scheint hier ein prädestinierter Vertreter zu sein.

ABER VORSICHT!

Wenn Sie einen kleinen Welpen übernehmen, ist das Knochengerüst dieses Hundes noch weich und knorpelich.
Erst im ersten Lebensjahr verkalkt dieses vollständig und wird dadurch stabil und belastbar.

Das Werfen und Fangenlassen von Bällen u.ä. fördert ein gesteuertes Stoppen,
welches leicht auch zu einer Gefährdung und Überlastung genau dieses noch weichen Knochengerüstes führen kann.
Dazu kommt, dass ein kleiner Welpe selber bei solchen Spielen keine wirklichen Grenzen kennt
und die Besitzer dann oft nicht erkennen, wann solch ein Spiel auch mal sein Ende finden sollte.

Bei einem entsprechend temperamentvollem Hund erzeugen wir so ganz schnell selber
und meist völlig ungewollt einen Ball-Junkie.
Was am Anfang süß und niedlich wirkt, wird so schnell auch zur Gefahr.
Das Problem ist hierbei, dass solche Hunde beim Anblick des Auslösers (z.B. Ball)
ein richtiges Suchtverhalten aufweisen.
Sie nehmen in diesen Momenten die Umwelt kaum bzw. oft sogar gar nicht mehr wahr,
sind in keiner Hinsicht mehr ansprech- geschweige denn abrufbar.
Dabei können bestimmte Situationen schnell auch gefährlich für jeden Hund werden.

Ich empfehle stattdessen deshalb gerade bei einem Welpen das Spiel mit Bällen
in ein Beziehungsspiel durch Rollen und Zerren z.B. mit einem Ball an der Schnur zu beginnen.
Auch Suchspiele mit dem Ball sind gelenkschonend und machen vielen Welpen riesen Spaß.

Allen, die sich dabei jetzt Gedanken darüber machen, dass ohne das Ball werfen
sein Hund nicht genug ausgelastet wäre, sei hiermit noch gesagt,
dass gerade auch eine geistige Auslastung zum Beispiel durch Suchspiele einen Hund sehr fordert und auch müde macht.

An dieser Stelle werfe ich als Mehrhundehalter auch immer gerne die Frage auf,
wer denn eigentlich in einem Wolfsrudel in der Natur ohne Unterlass Stöcke geworfen hat,
um die kleinen Wolfswelpen auch richtig auszulasten.
Stattdessen kann ich in meinem Welpenwürfen immer sehr viele Zerr- und Rangordnungsspiele beobachten,
in denen auch von Beginn an verschieden Signale und Korrekturen
von Mutter, Vater und auch Tanten und Onkels gesetzt werden
und somit auch beim Spielen eine gute Sozialisierung erfolgt,
nach der ein Welpe auch ohne viel Rennen zur Ruhe kommt.