Rapunzels Adventskalender 2018

8. Dezember 2018

Auch das Glück kommt selten allein…

Wie ihr wisst habe ich meine Racker ja nun seit der 10. Woche Stück für Stück rausgeschmissen. Oft kommt hier dann die Frage, vermisst denn die Hundemama ihren Nachwuchs nicht.
Die wird doch bestimmt ganz traurig sein. Alle Welpen weg, wie furchtbar.

Ja aber was denn nun, ihr lieben und fürsorglichen Hundemenschen??? Ich glaube nicht das man mich durch acht teilen und jedem Welpen ein Stück von mir mitgeben kann. Ich glaube auch nicht, dass mein Frauchen neben den Welpen auch noch mich weg gibt. So unerzogen bin ich ja nun auch wieder nicht. Ihr wollt einen Welpen zu euch nehmen, wir haben einen solchen Fratz für euch, warum also dieser Jammer. In der Natur wird der Nachwuchs auch irgendwann auf eigene Beine gestellt. Das ist der Lauf der Dinge. Das gehört zum Leben, also erfreut euch an diesem und an euren neuen Familienmitgliedern.

Ihr vergleicht das sicher mit dem Auszug der Kinder aus dem Elternhaus. Wenn ich meinem Frauchen bei ihren Geschichten von „Früher“ so zuhöre, war das schon für sie eine riesen Umstellung. Bei uns Hunden geht das alles ein bisschen schneller. Wir schlagen uns nicht knapp 20 Jahre mit der Aufzucht rum und müssen uns auch nicht anschließend über noch so manche Kapriolen unseres Nachwuchses ärgern. Wie ziehen unser Welpen groß, bis sie alleine lebensfähig sind und dann gehts für diese in die weite Welt.

Bezüglich der dann doch ziemlich menschlichen Frage, vermisst die Mama die kleinen Racker dann nicht, kann ich meinerseits nur sagen: Nein, mache ich nicht wirklich.
Gut, am Anfang bin ich schon immer wieder in das Welpenrevier marschiert, um zu schauen, ob es allen Welpen gut geht. Da kam aber eher die hündische Manie durch, denn wir Hunde sind nun mal Gewohnheitstiere.

Zu Beginn der Auszüge ist man als Mama von acht kleinen Fressmaschinen aber erstmal völlig groggy. Man ist einfach total ausgelaugt und freut sich über jede Mütze Schlaf. Dieser Schlaf war streckenweise so tief, dass ich weder um mich etwas gemerkt, noch etwas vermisst habe. Ihr Menschen kennt sowas angeblich nach einer durchzechten Nacht. Danach ist man fast im Koma. So ähnlich erging es mir jetzt die letzten 2 Wochen auch.

Inzwischen bin ich wieder ein bisschen normal und arbeite an der Wiederherstellung meiner Modelfigur. Staunt nur aber auch wir Hunde sind eitel. Schließlich sollen mich ja unsere Herren auch irgendwann wieder schick finden.
Ja und dann lebe ich ja im Puncto Welpen hier im Paradies. Auf unserem Retrieverhof gibt es tatsächlich ja mehrere Hundemütter. Zwei Wochen nach mir hat Paola vom Retrieverhof sechs kleinen Tollerwelpis das Leben geschenkt. Diese kleine Rasselbande beginnt jetzt gerade mit ihrem Auszug und so konnte ich meinen Welpenbetreuungsinstinkt bei Bedarf immer noch ein bisschen verlängern.
In dem Alter sind die kleinen tollpatschigen Fellknäule besonders niedlich. Davon muss ich euch natürlich ein paar Impressionen zeigen.

Und wenn ihr euch wie ich nicht satt schauen könnt an diesen Flitzern, habe ich hier noch ein paar Schnappschüsse von den flinken Tollerchen.

Die Ausflüge auf der Hundewiese können allerdings momentan nur sehr kurz ausfallen. Solche kleinen Welpen sind zwar nicht aus Zucker aber das Wetter ist hier zur Zeit nicht für längere Toberunden gemacht.

Dennoch können und müssen auch Welpen raus. Sie brauchen die Natur, müssen sich auch mal dreckig machen dürfen und durch Regentropfen rennen. Sie sind nicht als Couchfiguren geboren.
Frei nach dem Spruch:

Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlecht angezogene Menschen

sollten sich genau diese Leute, die von Natur aus Stubenhocker sind, keinen Hund anschaffen.
Wenn eure Welpen durch Regen oder Pfützen beim Aufenthalt im Freien nass werden, ist einfach nur zu beachten, dass sie danach nirgends kalt rumsitzen. Sie sollten also im warmen Auto platziert werden oder wieder ihren gewohnten Ruheplatz einnehmen können. Hilfreich ist natürlich auch Bewegung, damit der kleine Körper durch die Nässe nicht auskühlt. Dabei muss man natürlich im jungen Alter noch auf eine Überlastung achten, denn wie ihr ja sicher alle wisst, sollten diese kleinen Raketen, auch wenn es bei ihnen selber durch ihre Aufgedrehtheit meistens anders aussieht nicht permanent durch die Kante jagen.
Wenn solche Zwergen aber nass rumliegen und dabei kalt werden, kommt es schnell auch zu einer Blasen- oder Nierenentzündung.

Bevor mir jetzt richtig kalt wird, sage ich für heute erstmal Tschüss. Wie ihr seht haben die Welpen das Nass- und Dreckigmachen bei mir schon gelernt und ich denke, da kann ich auch Paola´s Nachwuchs als Tante noch ein bisschen was vorleben. Aber nun erstmal in Warme…

Bis morgen dann,
eure Rapunzel