Rapunzels Adventskalender 2018

9. Dezember 2018

Geschäftsideen…

Heute ist schon der 2. Advent und das Weihnachtsfest kommt rasant immer näher.
Meine Welpen haben ihre neuen Familien laut erster Rückmeldungen bereits in den ersten Wochen super in Griff. Ich bin echt stolz auf euch, Kinder.

Eine Familie wird wahrscheinlich bald ein kleines Gewerbe anmelden. Mein Sprössling hat dort bei mehreren Familienmitgliedern schon wunderschöne Muster und Verzierungen an den Unterarme gemeistert. Das Ergebnis lässt jedes Tattoostudio glatt im Regen stehen. Sind eben auch schon ein bisschen Künstler, meine Zwerge.

Nicht jeder erkennt aber die ausbaufähige künstlerische Ader dieses kleinen Welpen. Der 5-jährige Sohn der Familie findet die Ausführung dieser Arbeiten als echt schmerzhaft.
Die Frau der Familie geht gerade nicht mehr in die Sauna, weil sie dort permanent mit ihren verzierten Unterarmen begafft wird und jemand sogar schon gefragt hat, ob ihr irgendwie Gewalt widerfahren ist.

So ein Blödsinn, vollkommene Kunstganoven.

Nun gut, über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Der Vater der Familie findet diese Veranlagung meines Welpen auch nicht sonderlich förderlich.
Wer möchte kann dagegen natürlich was tun. Damit beginnt ihr dann am besten schon vom ersten Tag des Einzuges dieser Fellnasen in das neue Heim.

Nein, bitte jetzt nicht wieder dieses ständige zubrabbeln mit „Nein Balou“, „Lass das Balou“, “Aua das tut weh Balou“.
Diese verbale Erziehung ist meistens nur ganz kurz fruchtbar. Auch mit dem immer wieder angeratenen Ignorieren oder sogar den Welpen in ein anderes Zimmer sperren, wenn er seine Zähne permanent am Menschen einsetzt , um solche herrlichen Verzierungen am Unterarm zu schaffen, ist aus meiner hündischen Sicht nicht wirklich empfehlenswert.

Super cool in Anführungsstrichen ist natürlich auch die Idee, wie ein Welpe der gerade gebissen wurde zu quieken oder ganz laut und jämmerlich zu heulen. Davon sind wir Hunde zwar im ersten Moment ziemlich beeindruckt, jedoch hält uns das nicht wirklich von der Fortführung unserer künstlerischen Unterarmgestaltungen auf Dauer ab.

Das Mittel der Wahl ist auch hier wieder kurze und vor allem „angemessene“ Korrektur.
Der kleine Welpe kriegt schon beim Beißansatz einen kleine Stieper vor den Brustkorb und wird damit sanft zurück geschoben. Kommt dieser wieder vor und versucht es neu, fällt der Stieper schon ein bisschen kräftiger aus, denn auf Grund der sagen wir mal gewissen Frechheit dieses Zwerges mit „Ich will doch aber“ ist es hier durchaus „angemessen“, diesen Stieper zu intensivieren.
Zur Verstärkung eurer Körpersprache könnt ihr hier natürlich auch ein kurzes und knappes Wort mit einfügen. Aus oder nein reichen aber tatsächlich. Die Form von ganzen Sätzen ist zu diesem Moment einfach unangebracht.

Ja ich weiß. Jetzt denkt ihr wieder, dann hat mich mein Welpe nicht mehr lieb.
Vergesst es einfach, wir Hunde sind treue Seelen, auch mit Erziehung. Außerdem macht ihr Menschen manchmal Fehler im Umgang mit uns, die viel gravierender sind, als solch ein Stieper.
Also los Leute. Dran bleiben:

Beißen…Stieper
Neues Beißen…stärkerer Stieper

Eure Hand danach direkt vor der Nase des Hundes ganz still halten, so dass ihr den Eindruck vermittelt, wenn du Frechdachs da noch ein einziges mal reinzwickst, gibt’s gleich noch mal solch einen unangenehmen Stieper.
Probiert es aus, Übung macht den Meister. Normal sind auf diese Weise die Beißattacken bereits am ersten Tag des Einzuges erledigt.

Ein gravierender Fehler wird übrigens zur Förderung des Beißens sehr gerne mit kleinen Welpen gemacht. Ein Grundbedürfnis eines jeden Hundes ist natürlich auch

Spiel und Spaß.

Ich habe euch von den Grundbedürfnissen eines Hundes hier schon einiges erzählt. Komischer Weise fangen die meisten neuen Welpenbesitzer genau mit dem Bedürfnis an Spaß und Spiel an. Ich rate davon ab.
Ein kleiner Welpe muss in seinem neuen Heim ankommen. Aus hündischer Sicht ist eine Party dafür nicht der richtige Weg. Auch den Animateur könnt ihr beim Einzug des Welpen noch in der Schublade lassen. Ihr müsst nicht ständig auf diesen kleine Racker einwirken wollen.

• Schau mal hier, ein toller Ball
• Oh gucke mal, wie findest du dieses Kuscheltier
• An diesem Seil hier können wir beide ziehen, machst du mit.

Genau bei diesem Anbieten der verschiedensten Gegenstände wird ständig mit eurer Hand vor dem Welpen rumgefuchtelt. Vom Instinkt her will dieser Welpe natürlich euer angebotenes Spielzeug haben und zwickt dabei schnell in die Hand oder in den Arm. Viele versuchen sogar direkt mit der Hand Bewegung in den Hund zu bringen und freuen sich zu Beginn, dass dabei auch nach der Hand geschnappt wird. Wenn es darauf folgend bald wehtut, ist der Spaß plötzlich vorbei. Das versteht auch kein noch so kluger Hund.

Spielen und Toben ist und bleibt zwar ein Grundbedürfnis des Hundes. Ich empfehle jedoch damit erst zu beginnen, wenn der kleine Racker schon ein bisschen bei euch angekommen ist und er vor allem auch schon mal Beißhemmungen gelernt hat.
Nein, diese haben Welpen nicht von Geburt an. Sie müssen sie erst erlernen und hier seit ihr als Besitzer natürlich gefragt. Nehmt euren Welpen dazu am besten in den Arm und kuschelt mit ihm. Sobald er versucht zu Schnappen, Stieper. Wiederholt er den Versuch, verstärkter Stieper. Es ist hier nicht das Ziel, ein hundelebenlang Stieper zu verteilen. Das Ziel ist nach 2-3 Korrekturen die Einsicht des Hundes erwirkt zu haben, Beißen in die Hände und Arme oder auch mal Hosenbeine ist keine gute Idee. Wenn er diese Einsicht nicht sofort bekommt, war eure Korrektur einfach nicht angemessen.

Bitte unterstützt bei diesen Beißhemmungstraining auch eure Kinder. Diese können eine Korrektur meistens nicht alleine ausführen und es kommt zu einen sich ständig verstärkenden Gemenge zwischen Kind und Hund.
Genauso solltet ihr bereits vorhandene Hunde im Haushalt bezüglich dieser Beißereien unterstützen. Was zu Beginn meist wie ein herrliches Spiel beginnt, wenn zwei Hunde schnäuzelnd miteinander agieren, kann schnell in Beißattacken übergehen, wenn sich der meist ältere Hund einfach alles gefallen lässt und rein gar nichts abwehrt. Hier seid ihr Menschen dann gefragt, euren älteren Hund vor dem kleinen Wirbel tatsächlich auch zu schützen.

Soweit meine Einführung in die Lektion „Bissige Hunde“
Wer nicht alleine klar kommt mit dieser Materie kann sich natürlich immer auch direkt an meine Frauchen wenden. Auch wenn sie manchmal anders wirkt, sie beißt nicht.

In diesem Sinne wünsche ich euch einen schönen zweiten Advent.
Bis morgen dann,
eure Rapunzel