Kleine Kinder, große Kinder…

Wer meinen Adventskalender vom vergangenen Jahr kennt, weiß dass ich mich voriges Jahr bis in die Adventszeit mit meinem eigenen Nachwuchs hier beschäftigt habe. Im Gegensatz zu euch Menschen verlassen unsere Sprösslinge bereits mit 10-12 Wochen das Elternhaus. Sie ziehen dann in völlig neue und auch unterschiedliche Familie und entwickeln sich dadurch natürlich auch mannigfaltig. Während ihr Menschen meistens auch noch an der weiteren Entwicklung eurer Kinder nach dem Auszug aus dem Elternhaus teilhabt, ist für uns das Kapitel Eltern – Kinder damit abgeschlossen.

Die Väter haben schon wieder unzählige andere Abenteuer im Kopf und wir Mütter bessern als erstes unseren Körper wieder auf, um dann als wunderschöne Hundemädels bald den Herren der Schöpfung wieder zu imponieren. So ist es jedenfalls bei uns in der Hundewelt. Bei den Menschen kenne ich mich in dem Punkt nur soweit aus, dass sich der Nachwuchs mindestens 18 Jahre im Elternhaus tummelt und mit ganz viel Glück nach dieser Ewigkeit dann vielleicht doch mal selbständig ist.

Das Leben eines Hundes weicht auch nach dem Auszug aus dem Elternhaus von der Entwicklung bei euch Menschen ab. Bei euch gibt es anschließend Familientreffen, wie z.B. jetzt zu Weihnachten. In Normalfall haben auch Geschwister inclusive ihren neuen Familien ein Leben lang Kontakt und erleben ihre weitere Entwicklung gemeinsam.

Das alles ist der Hundewelt fremd. Für uns endet die Brutpflege nach dem Auszug des Nachwuchses in die neuen Hundefamilien komplett. Zur Enttäuschung vieler Hundebesitzer veranstalten wir auch kein großes Fest, wenn uns unsere Kinder später mal besuchen. Für uns Hunde sind auch unsere eigenen Kinder dann einfach andere Hunde. Hierbei gibt es dann welche, die sich einfach gut riechen können oder aber auch sich gar nicht mögen und eher zu Streithähnen motieren. Wir unterscheiden ab diesem Zeitpunkt nur zwischen Männchen und Weibchen, zwischen Alt und Jung oder zwischen dominant und unterwürfig. Genau auf dieser Basis finden nun die Begegnungen mit unserem Nachwuchs statt und alle anderen Aktionen mit einem vermeintlichen Wiedererkennungseffekt oder Familienbezogenheit sind reine Interpretationen von euch Menschen.

Nichtsdestotrotz freuen sich natürlich die Zweibeiner unseres Hofes immer über ein Wiedersehen mit unserem Nachwuchs. Neben der Freude an einer guten Entwicklung möchten sie als Züchter gerne wissen, ob die gewählte Verpaarung gut war und sich alle Welpen auch dem Rassestandard angepasst entwickelt haben. Genau davon lebt oder stirbt schlussendlich auch die Weiterzucht mit uns Elterntieren.

Aus meinem Nachwuchs sind innerhalb des ersten Jahres nun 8 herrliche Golden Tolling Retriever geworden. Wie man sieht, ist einer schöner als der andere. Für einen Rüden haben wir inzwischen ein zweites neues zu Hause gefunden. Ein etwas trauriger Start ins Hundeleben mit wieder völlig neuen Erfahrungen für unsere Züchterin.  Auch sowas gibt es aber ab und zu und ich freu mich, dass es letztendlich auch für diese Fellnase den wirklich passenden Platz gibt. Bis auf ein kleines Mädchen mit Herzrhythmusstörungen zeigen sich auch keinerlei wesentliche Gesundheitsprobleme. Das ist natürlich das Wichtigste, denn nur so haben wir wirklich glückliche Hundebesitzer. Die kleine herzkranke Maus hat sich Dank ihre fürsorglichen Besitzer inzwischen aber auch sehr gut entwickelt. Voller Stolz lassen uns die neuen Familien an der Entwicklung ihrer Fellnasen teilhaben, was natürlich jedes Züchterherz mit Freude erfüllt.

Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle dafür.

Wir freuen uns immer über weitere Impressionen von eurer Entwicklung.
Gesundheit ist ganz wichtig und der Körperbau spielt eine wesentliche Rolle für einen schönen harmonischen Hund. Retriever haben bei kontrollierter Zucht allgemein gute Veranlagungen dafür. Aber auch das Wesen und die Arbeitsanlagen der Retriever sind unschlagbar. Daher bin ich besonders stolz darauf, auch in meinem Wurf Dank hervorragender Arbeit der Ausbilder bereits gute Ergebnisse im Therapie- und Assistenzhunde – Bereich vorweisen zu können. Alle Zwei- und Vierbeiner vom Retrieverhof freuen sich mit euch über diese Leitungen.

Bevor mir jetzt vor lauter Stolz die Nase gänzlich in den Himmel wächst, wünsche ich meinem Nachwuchs weiterhin eine gute und vor allem gesunde Entwicklung und freue mich natürlich immer auch über neue Impressionen davon. Ich wünsche euch in und mit euren wunderbaren Familien von ganzem Herzen eine stets glückliche Zukunft.

Das gilt natürlich für alle Fellnasen vom Retrieverhof. In diesem Sinne einen schönen 3. Dezember.

Bis morgen dann,
eure Rapunzel.