Rapunzels Adventskalender 2020

13. Dezember 2020

Adoptionen angesagter denn je…

Bei der Anschaffung eines Hundes steht immer wieder auch der Tierschutz zur Debatte und erfreut sich in speziellen Richtungen immer größerer Beliebtheit. Auch meine Züchterin unterstützt als Hundeliebhaber einige Projekte, bei denen Hunde aus welchen Gründen auch immer, neu vermittelt werden. Eine nicht einfache Sache, noch dazu wo die Ansprüche von Menschen immer mehr steigen und Hunde, die neu vermittelt werden müssen nicht zwingend die kuschligen und super sozialverträglichen Tiere sind, wie es sich ein Hundebesitzer so vorstellt.

Ihr Menschen habt also mehrere Möglichkeiten einen Hund zu erwerben. Züchter wie mein Frauchen sind im Tierschutz allerdings nicht wirklich gutgeheißen, denn schließlich „produzieren“ sie ständig neue arme Wesen, die sich Hundefreunde dann ins Haus holen, anstatt einem Tierheim- oder besser noch Auslandhund ein neues Zuhause zu bieten.

Ich finde, solche Entscheidung muss jeder Hundefreund ganz individuell treffen. Für alle, die z.B. nicht die nötige Zeit für die Aufzucht eines Welpen aufbringen können, ist ohne Frage ein älterer Hund zu empfehlen. Was aber genau steckt hinter dem so niedlichen Vierbeiner, der nur per Foto aus Ungarn oder Rumänien angeboten wird. Oft ist die Arbeit mit solch einem Hund ebenso schwierig wie die Neueingewöhnung eines Hundes aus dem Tierheim in Deutschland oder auch eines kleinen Welpen, der die Welt gerade erst gezeigt bekommen und kennenlernen muss.

Hand aufs Herz, bei manchen Menschen spielt einfach auch der Sockel, auf den sie als Tierretter in der Not gestellt werden eine beachtliche Rolle für die Wahl der Übernahme eines Auslandhundes. Mein Frauchen appelliert beim Auslandstierschutz immer mehr für Hilfe und Unterstützung direkt vor Ort. Sei es mit finanzieller Unterstützung, Spenden oder auch die unmittelbarer Hilfe dort, wo sie unterstützend wirken kann, dass ist für sie echter Auslands – Tierschutz. Immer wieder Hunde nach Deutschland zu holen, obwohl es auch hierzulande jede Menge Fellnasen gibt, die zwingend ein neues Zuhause mit viel Geduld und Zuneigung brauchen, ist für sie undiskutabel und etabliert sich mittlerweile ja sogar oft als echtes Marketing in der Tiervermittlung.

In der Hundepension von unserem Retrieverhof finden immer wieder auch Hunde eine Bleibe, denen ihrem altes Zuhause weggebrochen ist, die in ihren bisherigen Familien nicht mehr erwünscht sind oder auch aus verschiedenen Gründen nicht mehr artgerecht gehalten werden können. Nach einer gewissen Studie des Charakters dieser Hunde versucht mein Frauchen für diese Vierbeiner dann eine neue Bleibe für immer zu finden. Da diese Hunde jedoch durch ihr Vorleben meist auch einige Defizite mitbringen, ist diese Vermittlung ein oft sehr hartes Brot für sie als echter Hundeliebhaber.

Meistens werden diese Hunde schon bei der ersten Begegnung total „auseinandergenommen“.

Der hat aber Angst.
Warum läuft der denn mit eingeklemmter Rute.
Warum lässt der sich denn von mir nicht anfassen oder streicheln.

 

Solche und ähnliche Fragen stehen bei diesen Kennenlernen meist an erster Stelle, gefolgt von der Frage:

Oh je, was hat der denn erlebt.

 

Alle diese Fragen werden bei der Übernahme eines Auslandshundes nie wirklich gestellt, denn da ist von Beginn an klar, dass die sogenannte „Katze im Sack“ übernommen wird und man der Retter der Nation ist.

Sich auf einen Hund, der seine Unsicherheit, Angst und vielleicht auch schlechten oder meist einfach wenig gemachten Erfahrung offen auf dem Präsentierteller trägt, einzulassen ist für viele Menschen eine völlig andere Hausnummer.
Dabei ist es eigentlich völlig egal, was ein Hund bisher erlebt hat. Wir Hunde leben schließlich immer im hier und jetzt. Man sollte bei der Übernahme eines Hundes aus zweiter Hand diesen einfach ganz lange beobachten und genau an seinen Schwachpunkten ansetzen um ihm nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein neues entspanntes & schönes Hundeleben zu bieten.

Natürlich hat nicht jeder Hundehalter die Möglichkeiten, solchen Hunden gerecht zu werden. Wenn ihr jedoch über Tierschutz nachdenkt und hier auch aktiv werden wollt, sollte die Unterstützung solcher Hunde immer Priorität gegenüber Auslandshunden haben, bin ich jedenfalls der Meinung.

Da wir gerade bei diesem Thema sind will ich euch gleich mal jemanden vorstellen.
Wir haben nämlich auch gerade diesen halterlosen Hund zu vermitteln, den ihr hier auf den begleitenden Bildern seht.

Thadeus ist ein Labrador – Mix in einer wunderschönen dunkelgelben Fellfarbe und wird im kommenden März 4 Jahre.  Er ist eigentlich der ideale Hofhund, bewacht z.B. super das Grundstück und schlägt perfekt an, wenn irgendwer oder irgendetwas sich seinem Revier nähert. Er lässt sich nach dem er Vertrauen zu meinem Frauchen gefunden hat, inzwischen super abrufen und liebt unendliche Kuscheleinheiten.

Für solch ein Vertrauen muss man bei ihm jedoch schon viel Geduld und auch Zeit mitbringen.  Ansonsten hat er sich in unser Rudel super etabliert, kommt also auch mit Artgenossen klar. Zu einer Beziehung mit Kindern ist derzeit keine Aussage möglich. Thaddeus zeigt sich in keiner Weise aggressiv.  Ein meist unkontrollierter Kontakt mit Kindern müsste jedoch erst erprobt werden.
Außerhalb des Grundstückes ist Thadeus bisher kaum zu führen. An dieser Stelle gibt es bei ihm also noch eine echte Baustelle zu bewältigen.

Wir suchen für Thadeus ein liebevolles zu Hause, in dem er die erste Geige spielt und dadurch seinem Bedürfnis nach Zuneigung gerecht werden kann. Am besten eignet sich für ihn auf Grund seiner jetzigen Verfassung ein Haus mit Grundstück als passender Lebensraum.

Wer Thadeus also eine inzwischen dritte Chance geben möchte oder Jemanden kennt, der Jemanden kennt…

vereinbart einfach einen Kennenlerntermin mit meinen Frauchen.

Telefon: 035471 20403

Hunde aus unserer Vermittlung werden übrigens immer erst auf Option abgegeben. Das heißt, man erprobt diesen Hund erstmal in seinem neuen Lebensraum. Erst wenn es sicher ist, dass es ein zu Hause auf Lebenszeit werden kann, findet eine endgültige Übernahme statt.

Ich kümmere mich jetzt aber mal wieder um meine kleinen Racker, damit diese kleine Fellnasen eine gute Prägung für ihr Hundeleben bekommen.
Euch wünsche ich einen wunderschönen 3. Advent und verbleibe bis morgen,
eure Rapunzel