Corona und wir Hunde…

Auch wenn wir hier richtig auf dem Lande und in der Natur leben, so gehen auch auf unserem Hof die dynamischen Entwicklungen des Infektionsgeschehens nicht spurlos vorbei.

Unsere verschiedenen Service-Säulen stehen auf sehr wackligem Boden, wie viele Wirtschaftszweige in diesen Zeiten.
Viele verknüpfen mit den Retrieverhof ja einfach nur eine Zuchtstätte. Das ist auch völlig korrekt. Aber unser Frauchen verdient unser Fresschen mit ihren verschiedenen Service-Angeboten auf unserem Hof. Die Zucht ist dabei eine Herzensangelegenheit und Frauchens Leidenschaft, die tatsächlich immer mehr Geld kostet als sie einbringt. Ja, solche Superhelden – Hunde wie ich, haben schon auch ihren Preis und wollen jeden Tag aufs Neue versorgt und richtig verwöhnt werden.

Aber das ist gar nicht mein heutiges Thema. Es geht mir viel mehr um diesen komischen Virus, der gerade diese Welt versucht zu beherrschen.
Immer wieder taucht die Frage auf, können wir Hunde auch an diesem Virus erkranken? Bisher konnte diese Frage jedoch noch nicht vollständig abgeklärt werden. Zumindest kann wohl eine Übertragung des Virus über uns Hunde nicht ausgeschlossen werden.

Deshalb gilt auch im Zusammentreffen mit uns:
 

Unnötige Kontakte mit Fremden meiden
Bei Husten und Niesen auf Entfernung zu uns achten
Häufiges Händewaschen vor und nach Kontakten auch zum eigenen Hund
Hygienische Reinigung aller Hundelager
Ausreichend Belüftung aller Räumlichkeiten, in denen wir uns mit aufhalten.

 
Nur so kann man eventuellen Übertragungen wenigstens ein bisschen vorbeugen.
Wer sich hier mehr informieren möchte, findet immer aktuelle Meldungen auf der Seite des Friedrich Loeffler Institutes unter: https://www.fli.de

Unsere bevorstehenden Feiertage hier auf dem Retrieverhof finden nun auch im eigenen Rudel statt.
Die Hundepension ist über Weihnachten und den Jahreswechsel leer und in der Huta gibt es zu dieser Zeit keinen Bedarf.
Auch unsere Hundeschule ist vorerst bis Mitte Januar geschlossen. Hier stoßen wir leider immer wieder auf Unverständnis bei den Hundebesitzern, haben sie doch gerade jetzt im Lockdown viel Zeit für ihre Hunde.

Darüber sollte man jedoch mal in doppelter Hinsicht nachdenken. Wenn man nur in solchen Situationen Zeit für seine Fellnasen freischaufeln kann, finde ich das schon sehr traurig.  Dazu kommt, dass Hundeschule auch immer doch mit ziemlich engen Kontakten selbst beim Einzeltraining stattfindet. Schließlich handelt es sich bei unserer Schule nicht um einen Lehrer mit Zollstock, der weit entfernt vor seinen Hundeschülern die Welt erklärt. Durch den Einsatz der Hundesprache, die einfach viel Körpereinsatz und Nähe auch von euch Menschen abverlangt, ist ein unmittelbarer Kontakt fast unvermeidbar. Die Einstellung sämtlichen Hundetrainings ist somit vorsorglich zum Schutz von allen Hundeschulteilnehmern, ihren Familien und natürlich auch uns derzeit notwendig.

Was geöffnet bleibt, ist zum Glück unser Hundeshop. Schließlich ist unsere Futter ja auch fast das Wichtigste der ganzen Welt.
An dieser Stelle möchte ich mich im Namen meines gesamten zwei- und vierbeinigen Rudels mal ganz herzlich für eure unglaubliche Treue hier bedanken. Als momentan einzige Einnahmequelle zählt natürlich jeder Futtersack, jede Dose und auch jedes Leckerchen die ihr bei uns erwerbt, um auch unserem Hof die Chance des Überlebens zu geben.

Es ist ein echt tolles Gefühl, wenn Menschen so zusammenhalten und über uns Hunde auch immer mehr zusammenwachsen.

Nun hoffen wir mal alle, dass wir mit der Einhaltung aller Regeln diesen doofen Virus schnell irgendwie in den Griff bekommen. Schließlich sollen meine kleinen Racker in der zweiten Januar-Hälfte auch ausziehen und das bis dahin von mir gelernte Chaos in ihren neuen Familien anwenden.

Geben wir also gemeinsam die Hoffnung nicht auf und tun jeder einzeln alles dafür, die jetzige Situation gut zu meistern.
Bis morgen dann,
eure Rapunzel.