Rapunzels Adventskalender 2020

19. Dezember 2020

Die Ziele mit dem Hund…

Bei unseren Welpenbesuchen lernen wir nicht nur die unterschiedlichsten Menschen kennen, sondern es ist auch unglaublich vielfältig dabei zu erfahren, was genau diese Menschen dann mit ihrem neuen Familienmitglied auf vier Pfoten so vorhaben.
Von Agility über Dogdancing, Begleithundesport, Canicross, Biathlon, Frisbee, Flyball, Obedience bis zum Turnier- oder auch Zughundesport bieten unzählige Angebote riesige Möglichkeiten. Jeder Hundebesitzer sollte sich aber bei der Anschaffung seines Hundes darüber im Klaren sein, das genau sein Hund an genau der von ihm gewählten Sportart gar kein Interesse hat.

Unglaublich schnell führen hier nämlich ehrgeizige Aktivitäten der Besitzer zu tatsächlichen Beziehungsproblemen. Natürlich sind alle Sportarten eine gewisse Auslastung eines Hundes und vom Grundsatz her nichts Verkehrtes. Doch nicht jede Sportart passt auch zu jedem Hund.
Noch viel wichtiger ist dabei auch noch die Dosis. Kein Hund hüpft und rennt durch ein Agility-Parcours, weil er gewinnen möchte. Dieser Wunsch wird aber meistens von den Besitzern gehegt und damit der Hund in gewisse Zwangslagen gebracht, die ihm in keiner Weise mehr wirklich Spaß und Freude bereiten.
Wir folgen euch an den Sportgeräten z.B. nicht, weil wir euch unseren Gehorsam demonstrieren und auch nicht, weil wir Sieger sein wollen, sondern weil wir mit euch gerne zusammenarbeiten. Das eigentlich Ergebnis ist uns ziemlich schnuppe.

Dabei stellt sich die Frage, wie genau erkennt ihr denn nun, was uns Spaß macht und wann es für uns nur noch ein notgedrungenes Mitmachen ist.
Ganz einfach, beobachtet eure Fellnasen genau. Zeigt sich der Hund an eurer Seite entspannt, kommt er mit allen Anforderungen auch gut zurecht und hat Freude an den jeweiligen Aktivitäten.

Kommt es bei den Aktionen zu einem Erregungswechsel, wird das schnell mit eurem menschlichen Ehrgeiz verwechselt. Den haben wir Hunde aber nicht. Vielmehr demonstriert die Erregungslage oft unsere Unsicherheit zwischen dem was wir und was ihr wollt. Folglich empfiehlt es sich, bei der Auswahl der Sportarten für euren Hund immer auch schön hinzuschauen und nicht das beste Ergebnis sollte das wahre Ziel sein, sondern die Gemeinsamkeit.

Bei unserer

Zerina vom Retrieverhof

aus meinem derzeitigen Welpenwurf z.B. ist bisher noch gar nicht richtig zu erkennen, was genau an Hundesport ihr überhaupt gefallen könnte. Demzufolge heißt es für die neuen Besitzer erstmal, den kleinen Feger ganz langsam an etwas heranzuführen und tatsächlich zu beobachten, ob ihr die gewählte Sportart auch liegt und sowohl Hund als auch Mensch Freude bereitet.
Dann kann man vielleicht sogar diesen kleinen Wirbelwind irgendwie richtig toll auslasten und beschäftigen.

Meine ganz perönliche Lieblingsbeschäftigung ist übrigens momentan eher Chillen statt Sport.
Solche Phasen braucht ein Hund auch einfach mal, besonders als Mama von 7 kleinen Zwergen.

Leider verfolgen meine Welpis mich ständig und Zerina findet mich sogar in den besten Verstecken.

Ich such mir also jetzt mal ein ruhiges Plätzchen und verbleibe bis morgen dann,
eure Rapunzel