Rapunzels Adventskalender 2020
2. Dezember 2020
Ich wünsche mir vom Weihnachtsmann…
So beginnen bei euch Menschen glaube ich die meisten Wunschzettel.
Hier schreibt oder wer noch nicht schreiben kann, malt jeder seine ganzen Wünsche auf, die er im Laufe des letzten Jahres so gesammelt hat, in der Hoffnung dass der große Mann mit dem weißen Bart und dem roten Mantel diese nun endlich erfüllt.
Ich finde das eine echt großartige Idee, denn so erfahren die Menscheneltern tatsächlich auch, was die Menschenkinder, oder die Ehemänner, was ihre Frauen oder allgemein die Verwandten und Freunde untereinander sich so wünschen.
Nun geht’s dann für die jeweiligen Wünsche-Erfüller einfach in ein Warenhaus oder auf Amazon und eins, zwei fix ist auch dieser Punkt auf der To-di-Liste der vielen Weihnachtsvorbereitungen erledigt.
Außerdem gibt es dabei dann auch keine Enttäuschungen mehr über das praktische Bügeleisen, was Mutti jedes Jahr neu bekam oder die Socken, die Papa sowieso brauchte oder den Legobausatz, der eigentlich inzwischen schon wieder out war, was Mutti in dem ganzen Stress des Alltags irgendwie gar nicht mitbekommen hatte.
Tja, ihr Menschen habt´s echt drauf. Was ich aber noch viel faszinierender finde, ist das zumindest bei den meisten von euch dabei tatsächlich kaum Wünsche offenbleiben.
Bei uns Hunden ist das anders. Ich glaube das Gen der Wünsche ist bei uns etwas gestört.
Für meine Fellnasenzwerge ist die Welt zumindest hier in der Aufwuchs-Phase ganz simple. Sie bekommen einfach alle 4-5 Stunden ihre Mahlzeiten, inzwischen abwechselnd von mir und unserer Ziehmutter und es gibt mittlerweile auch einen rollenden Ball, ein kuschliges Plüschi, ein Gummiquietschtier und einen selbstgebastelten Zerrknoten in unserem Welpenarial. An diesen gut überschaubaren Utensilien erlernen meine Welpen zwischen den Fress- und Schlafenszeiten nun ihre Motorik und auch schon mal das Teilen oder Streiten mit den Geschwistern.
Wenn diese Spielzeuge langweilig sind, versuchen sich die Kleinen noch ziemlich stolprigen an anfänglichen Wettrennen oder beginnen das beliebte Ohrenzerrspiel, belecken sich gegenseitig liebevoll oder kuscheln sich einfach ganz dicht und wohlig aneinander.
Irgendwie hatte ich dabei jedoch auch noch nie das Gefühl, das ihnen an ihrem kleinen Hundeglück noch etwas fehlt und man jetzt Wünsche erfragen muss. Sie leben schlicht und einfach mit genau dem, was Ihnen geboten wird.
Ich bin schon neugierig auf die Zeiten, wo wir gemeinsam die ersten Runden auf unserem Hof drehen, wie auf dem folgenden Bild unser Magdalena mit ihren Zwergen in Frühjahr.
Da werden dann neben tausend neuen Entdeckungen sicherlich wieder gefühlte hundert Stöckchen von meinem Nachwuchs gesammelt.
Schließlich sind wir Apportierhunde und können uns tatsächlich über einen Stock, den wir durch die Gegend tragen, freuen wie eine Kullerkeks und sind dabei wieder wunschlos glücklich.
Das mit den Wünschen habt ihr Menschen also echt besser drauf. Ich durfte mit Frauchen zusammen z.B. mal in unserer Welpeninteressentenliste stöbern. Wer die noch nicht kennt, die findet man hier auf unserer Homepage unter Hundezucht. Dort tragen sich die Leute ein, die gerne einen Hund von uns erwerben möchten. Wieder Wünsche also und die Vielfalt an Hunden ist sogar auf unserem Hof groß.
Man teilt uns in dieser Liste seine Kontaktdaten mit und wenn dann so kleine Racker, wie meine geboren sind, geht Frauchen in diese Liste und lädt Interessenten zu uns ein, um gemeinsam festzustellen, ob von meinen Fellnasenkindern vielleicht eins zu ihnen in die Familie passen würde.
So ist das bei uns Hunden. Wir haben nicht so ein langes Leben, um uns 18 Jahre und noch länger mit unserer Brut rumzuschlagen.
Wir schicken sie einfach nach 10-12 Wochen in die weite Welt.
Aber zurück zu euren Wünschen und zu unserer Interessentenliste. Auch in ihr gibt es nämlich ganz viele Wünsche von euch Menschen. Manche wollen einen dunklen Hund, andere einen hellen. Die einen bevorzugen kurzes Fell für ihr künftiges Familienmitglied, die anderen möchten was Langhaariges. Die Größe des Hundes spielt bei dieser Wunsch – ähhh – Interessentenliste ebenfalls eine wesentliche Rolle und natürlich auch das Geschlecht.
Aber es gibt da noch viel mehr Wünsche:
einen lieben Hund
einen ruhigen Hund
einen schönen Hund
einen Hund, der zu uns passt
einen Hund, der nicht bellt
einen Hund, der auch mal allein bleiben kann
einen Hund der kinderlieb ist.
Ich habe das dann nicht mehr weiterverfolgt, denn irgendwie bin ich bei diesen ganzen Wünschen dann raus.
Meine Welpen können diese Wünsche leider alle nicht erfüllen. Klar sind sie manchmal lieb, manchmal aber auch völlig durchgeknallt.
Ich erlebe auch Zeiten, da sind sie echt ruhig, denn sie schlafen ja noch viel und dabei ist dann absolute Ruhe.
Schöne Hunde kann ich mit meinen Nachwuchs eigentlich garantieren.
Letztens war jedoch jemand zu Besuch auf unserem Hof, der fand mich z.B. zu klein, zu hell und mit viel zu wenig Fell, sprich irgendwie gar nicht schön, denn ich sah wohl nicht so aus, wie ihre vorherige Goldenhündin. Für diese Leute sind meine Welpen definitiv mit Sicherheit auch nicht schön.
Tja und dann war da noch der Hund, der zu euch passt…???
Mal erhrlich…Wie genau ist der denn??? Kann man den backen? Könnt ihr eigentlich selber sagen, wie der wirklich sein soll?
Oder der Hund der nicht bellt…??? Ich kenne Hunde, die bellen viel und welche die bellen wenig. An dieser Stelle mochte ich kurz erwähnen, dass genau das Bellen unsere Sprache ist und Hunde die viel Bellen somit viel zu sagen haben, meistens jedoch nie wirklich erhört werden oder einfach keine oder die falsche Reaktion bekommen und somit weiterbellen. Ich kenne jedoch keinen Hund, der mauzt.
Der Hund, der auch mal allein bleiben kann, müsste auch erst diesen Wünschen angepasst werden. In den ersten 10-12 Wochen war jedoch bisher keiner meiner kleinen Racker in irgendeiner Änderungsschneiderei zum passgenauen Maßnehmen. Hier hat man als Mensch vor der Erfüllung des entgültigen Wunsches also auch noch etwas zu tun.
Ach ja, dann noch das beliebte kinderlieb…
Mein Frauchen hat ihre Kinder mittlerweile alle groß, erwachsen und aus dem Haus getrieben. Ich weiß somit nicht, ob sie in ihrem Alter tatsächlich noch mit Kindern wirklich klarkommen würde. Ansonsten würde ich vorschlagen, eure Kinder mal eine Weile mit in mein Welpen-Arial einziehen zu lassen, damit wir das kinderlieb mal testen können.
Dabei könnten wir dann übrigens auch gleichzeitig rausbekommen, ob eure Kinder denn welpenlieb sind.
Dieser Wunsch blieb bisher komischerweise völlig auf der Strecke.
Ich will an dieser Stelle natürlich keineswegs verleugnen, dass man sich bereits vor der Anschaffung eines Hundes über gewisse Dinge im Klaren sein muss. Alleine von der Herkunft und vom Standard her gibt es hier schon wesentliche Punkte zu beachten und nicht jede Rasse passt zu jedem Menschen. Das ist zweifellos so.
Bei euren sonstigen menschlichen Wünschen kann ich leider mit meinen Nachwuchs nicht immer mithalten.
Ich denke dennoch, dass wir mit meinen sieben Zwergen sieben netten Familien zumindest einen Wunsch erfüllen können, nämlich den ganz simplen Wunsch nach einem
Hund der Rasse Golden Retriever.
In diesem Sinne freue ich mich in den nächsten Tagen auf die Besuche genau dieser Interessenten
Und verbleibe bis morgen
eure Rapunzel